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400 Jahre Schwarz Fensterbau

400 Jahre Schwarz-Fensterbau

Holzappel. 400 Jahre (!) Schwarz Fensterbau. Ein Gewerbe, das in den unruhigen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges begründet wurde und heute noch besteht? Das musste natürlich gefeiert werden. Zu seiner Jubiläumsfeier hatte sich das Unternehmen in der Nassauer Straße 6 in Holzappel, das heute rund 20 Mitarbeiter zählt und von Geschäftsleiter Thilo Schwarz geführt wird, denn auch einiges ausgedacht: Vorträge zur Firmenchronik, Werksbesichtigungen und sogar Einblicke in die Produktion gab es zu sehen und zu hören. Ebenso präsentierten sich die Lieferanten des Unternehmens und zeigten an ihrem Stand Vorprodukte wie Hölzer, Farben, Beschläge und vieles mehr. Für das leibliche Wohl sorgte eine Grillstation, und für die Kinder gab es eine Hüpfburg.

 

Circa 125 Gäste waren der Einladung gefolgt. Darunter die Partnerarchitekten sowie zahlreiche Händlerkunden und natürlich Ehrengäste wie der Präsident der Handwerkskammer Koblenz, Kurt Krautscheid, Matthias Lammert MdL und Vizepräsident des Landtags Rheinland-Pfalz, Landrat Jörg Denninghof, der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Alexander Zeitler, Verbandsgemeindebürgermeisterin Maren Busch, Holzappels Bürgermeister Harald Nöllge und Vertreter der Glasfachschule in Hadamar.

Erstmals wurde 1624 mit Christoffel Schwarz ein Glaser aus dem Dorf Esten (von 1688 bis 1885 die Stadt Holzappel) erwähnt, der mit seinem Handwerk durch die Region zog. Für das Jahr 1857 ist dann sogar ein Lehrbrief (Gesellenbrief) des Johann Karl Wilhelm Schwarz verbürgt, für den er damals 20 Kreuzer zahlen musste und in dem es heißt: „Nachdem der Glaserlehrling Karl Wilhelm Schwarz aus Holzappel nach beendigter Lehrzeit von dreieinhalb Jahren die ihm aufgegebenen Probestücke nach den abgegebenen Gutachten der mitunterzeichneten Herren Prüfungsmeister gut ausgeführt und in der übrigen Prüfung dargetan hat, dass er bestätigt, in den Gesellenstand des Glasergewerbes aufgenommen zu werden, so wird demselben zu seiner Legitimation der gegenwärtige Lehrbrief auf dem Grund des Prüfungsprotokolls ausgestellt. Limburg, den 23. Juli 1857.“

 

1901 zog die Werkstatt aus dem Wohnhaus in ein nahes Gebäude, 1903 kam dort die erste Bandsäge mit Hand und Fußbetrieb zum Einsatz, 1909 die erste Fräse mit Elektroantrieb, die Fensterauslieferung erfolgte damals noch mit dem Ochsenfuhrwerk. 1934 erwarb man ein weiteres Gebäude in der Nachbarschaft, das zu Glaserei und Glaslager wurde, 1936 trat mit einem Opel P4 dann das erste Auto seinen Dienst an, 1948 wurde erstmals in der Nassauer Straße eine Werkhalle gebaut, 1964 entsteht eine neue Glashalle, 1973 eine neue Maschinenhalle. Nach einem Brand im Spänesilo (1981) folgte ein Jahr später der Neubau einer Holzlagerhalle, 1985 brannte es erneut, diesmal in den Lackierräumen.

Nach dem Tod von Wilhelm Schwarz entstand 1986 schließlich die heutige „Schwarz Fensterbau GmbH“. 1994 hielt der Computer Einzug in Fertigung und Büro, 2009 wird eine neue Kehlmaschine und ein Bearbeitungszentrum „Conturex“ installiert, seit 2010 erleichtert ein Lkw mit Ladebordwand den Transport und ab 2013 ein Kran mit Sauganlage die Arbeit. 2020 wurde Reimund Schwarz der Diamantene Meisterbrief verliehen, 2022 seinem Sohn der Silberne Meisterbrief. Im letzten Jahr erfolgte dann die Betriebsübergabe von Reimund an Thilo Schwarz zum 1. Januar 2023.

Über die Jahrzehnte beziehungsweise Jahrhunderte hat die Schwarz Fensterbau GmbH eine breite Angebotspalette entwickelt, von anspruchsvollen Holz- und Holz-Alufenstern für den Neubau und klassischen Holzfenstern für denkmalgeschützte Objekte bis hin zu innovativen und individuellen Fensterlösungen für die Sanierung. Und das Unternehmen geht mit der Zeit: Die neueste Innovation von Fensterbau Schwarz sind Fenster und Türen der Green-Line-Systeme. Dies sind Fenster und Türen aus nachhaltigem Anbau mit einer chemiefreien Oberfläche, die auch ohne Chemie montiert werden können (mit Stopfhanf).